Lyrik von heute

Gedichte zu schreiben ist eine Passion. Manche versuchen damit, Aufmerksamkeit zu erregen oder Geld zu verdienen. Letzteres ist heute sehr schwer, denn der Markt für lyrische Werke ist sehr begrenzt.

Der Markt für Lyrik

Auf dem Buchmarkt findet man heute vor allem Werke gängiger Dichter. Aktuelle Arbeiten sind nur sehr selten in den Buchhandlungen vorhanden. Lyrikbände, die von relativ unbekannten und jungen Autoren stammen, werden von den meisten Verlagen nur in sehr geringer Stückzahl aufgelegt. Meist handelt es sich dabei um zwei- bis dreihundert Kopien. Durch diese geringen Auflagen ist es nicht möglich, einen Gewinn zu erzielen. Deshalb beschäftigen sich nur sehr wenige Verlage oder Agenturen mit der Vermarktung neuer lyrischer Werke. Wenn ein Verlag lyrische Werke veröffentlicht, so handelt es sich dabei meist um ein Nischenprodukt. Verlage, die sich ausschließliche auf die Publikation von Lyrik spezialisiert haben, gibt es in Deutschland eigentlich nicht. Lyrik wird kaum groß und breit vermarktet. Sie steht dadurch auch nicht im Mittelpunkt des öffentlichen Fokus. Viele Literaten sind deshalb auch nur nebenbei als Dichter aktiv, denn zu verdienen gibt es im Bereich der Lyrik so gut wie nichts. Dennoch gibt es immer wieder Autoren, die auch Gedichtbände veröffentlichen, wie beispielsweise der Dichter Gerhard Falkner , der kürzlich einen neuen Gedichtband auf den Markt gebracht hat.

Lyrikzeitschriften und Magazine

Auch bei den Lyrikzeitschriften und Magazinen, die sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen, herrscht Flaute. Ein bekanntes Magazin trug den Namen “Muschelhaufen”. Darin wurden Werke und Biografien von Literaten und Dichtern wie Werner Helwig, Fritz Graßhoff oder Albert V. Thelen vorgestellt. Ende des Jahres 2007 stellte der Muschelhaufen sein Erscheinen jedoch ein.

Auf dem Markt gibt es jedoch noch einige Zeitschriften, die sich mit der Lyrik auseinandersetzen. Dazu gehört beispielsweise die Lyrikzeitschrift “Kaskaden”. Die Zeitschrift erscheint jährlich als Printausgabe und halbjährlich als Online-Ausgabe. Die Auflage beträgt in der Printausgabe jedoch nur 100 Hefte mit jeweils 100 Seiten. Ziel dieser Zeitschrift ist es, die deutsche Sprache gemeinsam mit Autoren weiterzuentwickeln.

Auf der Webseite von “Zwischen den Zeilen” findet man eine Reihe von Biografien und Werken zeitgenössischer Lyriker. Allerdings wird diese Webseite heute nicht mehr regelmäßig aktualisiert. Sie versteht sich aber als wertvolles Archiv.

Aktuelle Informationen über die Welt der Lyrik offeriert jedoch der Verlag Anton G. Leitner. Gegründet wurde der Lyrikverlag bereits 1992. Jährlich bringt dieser Verlag eine Jahreszeitschrift mit dem Titel “Das Gedicht” heraus. In dieser Zeitschrift werden neue Gedichte und Lyriker vorgestellt. Das Ziel des Verlags ist es, deutsche Dichtung einem breiten Publikum zugängig zu machen.